Ich bereite mich auf den Tag des jüngsten Gerichts vor. Auf einen Tag der nie kommen wird. Ich lerne und trainiere Fähigkeiten, die ich nicht benutzen werde. Ich habe gar keine Anwendung dafür. Ich will vorbereitet sein. Für etwas worauf man sich nicht vorbereiten kann. Ich verschlinge Wissen. Bücher und Kurse. Gedanken von Anderen.
Ich will mich nicht entscheiden. Ich will das mir die Welt zu Füßen liegt. Alle Möglichkeiten betrachten. Aus einer sicheren Entfernung heraus. Aber nie eine ergreifen. Zu weit weg ist sie zum greifen.
Ich muss näher heran treten. Dafür muss ich los gehen. Eine Reise starten, die ich garnicht nicht gehen kann. Die Reise meines Lebens.
Bisher bin ich auf Umwegen gewandelt. Schlendernt geschaut was es dort und hier gibt. Aber nie nach vorne geschaut und gen Horizont gegangen. Nein. Vielmehr hat es mich hin und her gezogen. Ich habe mich vom Wind tragen lassen. Bin gegen betonharte Wände geknallt. Bin in Berge voller Herbstlaub gefallen. Bin in eiskalten Seen geschwommen. Ohne zu wissen wo ich überhaupt hin will. Ich dachte ich wüsste es. Aber es hatte nichts mit der Realität zu tun. Es war ein Weg aus Angst.
Dennoch. Ich bin aus der Angst heraus. Einen Anderen Weg gegangen. Manchmal holt sie mich noch ein. Aber ich weiß nun mit welch gespaltener Zunge sie spricht. Ich kenne ihre Stimme genau. Wenn sie spricht weiß ich was ich zu tun habe. Ich lausche ihr aufmerksam und tue genau das, was sie nicht will. Dadurch löst sie sich auf und verliert ihre Kraft. Die Stimme wird immer leiser und leiser. An manchen Tagen kann ich sie garnicht hören. Und wenn sie sich zurück in meinen Alltag schleicht, wie die Schlange die sie ist, dann lausche ich und weiß was zu tun ist.
Es ist an der Zeit einen Anderen Weg zu wählen. Den Weg der Angst bin ich lange genug gegangen. Genauso wie den Weg aus der Angst heraus. Nun ist es an der Zeit.
An der Zeit meinen Weg zu gehen.
Ich weiß noch nicht wo er hin führt. Ich weiß das es kein einfacher Weg sein wird. Aber ich weiß wo er startet.
Genau hier.
Jetzt.